Am 16. Mai 2024 empfing das Ministerium für Bildung und Kultur die Vertreter des Sprachenrats Saar, Prof. Dr. Thomas Tinnefeld (Vorsitzender) und Dr. Christina Reissner (Stellvertreterin). In einer konstruktiven und angenehmen Atmosphäre erörterten sie gemeinsam mit Frau Ministerin Christine Streichert-Clivot die aktuellen sprachlichen Herausforderungen und Chancen der Region.
Ein zentrales Thema der Gespräche war die Frankreichstrategie des Saarlandes. Diese ambitionierte Initiative, die auf die besondere sprachliche Situation und die zahlreichen beteiligten Akteure abgestimmt ist, stellt mit Blick auf ihre vollständige Umsetzung eine erhebliche Herausforderung dar. Trotz der ihr innewohnenden Komplexität konnten – besonders auf Kita-Niveau – bereits wichtige Fortschritte erzielt werden. Weitere Möglichkeiten zur Stärkung und zum Ausbau dieser Strategie wurden erörtert.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Balance zwischen der französischen und englischen Sprache in der Region. Beide Sprachen sind von großer Bedeutung, und es gilt, ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zu finden, das den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird. Hierbei ist für die Bewahrung und Stärkung des multilingualen Charakter des Saarlands die Förderung beider Sprachen essentiell.
Der Austausch von Ideen zur Förderung der Mehrsprachigkeit in Schulen und Bildungseinrichtungen nahm ebenfalls breiten Raum ein. Dabei wurden Ansätze diskutiert, wie bereits im frühen Kindesalter eine positive Einstellung gegenüber verschiedenen Sprachen vermittelt werden kann. Zudem wurde die Rolle der Lehreraus- und -fortbildung betont, insbesondere die Notwendigkeit, Lehrkräfte in mehrsprachigen Unterrichtsmethoden zu schulen.
Das Treffen bot zudem Gelegenheit, die Bedeutung der Mehrsprachigkeit für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region zu thematisieren. Mehrsprachigkeit wird als entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Saarlandes im europäischen und internationalen Kontext angesehen. Sie trägt nicht nur zur kulturellen Vielfalt bei, sondern auch zur wirtschaftlichen Dynamik.
Das Treffen war insgesamt geprägt von einem produktiven Gedankenaustausch, der das gemeinsame Engagement für die Förderung der Mehrsprachigkeit und den Erhalt der sprachlichen Vielfalt im Saarland unterstrich.
Ein herzliches Dankeschön gilt Frau Ministerin Christine Streichert-Clivot und dem Team des Ministeriums für Bildung und Kultur für den offenen und konstruktiven Dialog.
Bildnachweis: © MBK (Ministerium für Bildung und Kultur)
(v.l.n.r.: Prof. Dr. Thomas Tinnefeld, Ministerin Christine Streichert-Clivot, Dr. Christina Reissner)